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Akupunktur löst Blockaden des Chi und fördert das Zusammenspiel körpereigener Heilungskräfte.

Aus Sicht der chinesischen Medizin ist Gesundheit der freie Fluss der Lebensenergie Chi und das Gleichgewicht ihrer beiden polaren Grundkräfte Yin (Entspannung) und Yang (Anspannung).

In der Orthopädie entsprechen einem Überwiegen des Yin:

  • chronische, degenerative Krankheiten wie Arthose
  • Symptome wie Muskelschwäche, Kribbeln, Taubheit und Kältegefühl

Einem Überwiegen des Yang entsprechen:

  • Muskelverspannungen
  • Entzündungsreaktionen

Akupunktur hilft die Blockade des Chi, z. B. in verspannten Muskeln und Gelenken zu lösen und das harmonische Zusammenspiel der körpereigenen Heilungskräfte wiederherzustellen.

 

Anwendung der Akupunktur nach Entlastung des autonomen Nervensystems sowie sanfter manueller Lösung von Verspannungen und Blockaden an Akupunkturpunkten

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist Gesundheit der freie Fluss der Lebensenergie Qi (oder Chi) und das Gleichgewicht ihrer beiden polaren Grundkräfte Yin (Entspannung) und Yang* (Anspannung). Diese stehen für entgegengesetzte, aber aufeinander bezogene Kräfte oder Prinzipien. Das Symbol der ineinander greifenden, schwarzen und weißen Spirale weist auf den inbegriffenen Wandlungscharakter hin.

Der Mensch verfügt über die beiden polaren Urkräfte in Form einer der konstitutionellen Veranlagung entsprechenden Erbenergie, der aus der Erde (Yin) aufgenommenen Nahrungsenergie und der kosmischen, vom Himmel (Yang) aufgenommenen Atemenergie. Daraus bildet er die vierte Energieform, die Abwehrenergie.

Energie transportiert auch immer Information. Dies können auch zum Zeitpunkt einer Überlastung oder eines Traumas nicht verarbeitete Emotionen sein, die sich dann unter der Behandlung lösen können.  Während das innere Qi in den Meridianen kreist und Energie und Informationen weitergibt, umgibt das äußere Qi, also unsere „Ausstrahlung“, den Körper wie eine unsichtbare Hülle oder Wolke. Stauungen und Belastungen des inneren Qi können auch zu Stauungen im äußeren Qi führen und umgekehrt, wie ein Kloß im Hals oder eine Last auf den Schultern.

Der erste „Schatz“, das Qi wird in der Mitte des Körpers regeneriert und von dort in den Meridiankreislauf geleitet. Der Punkt KG 4, 3 Querfinger unterhalb des Nabels, ist der Kreuzungspunkt von Konzeptionsgefäß, Miliz-, Leber- und Nierenmeridian und wird als Tor des Ursprungs-Qi bezeichnet.  1,5 Querfinger unter dem Nabel liegt KG 6, das Meer der Energie und auf dem Nabel liegt KG 8, Palast des Geistes.

Die beiden weiteren „Schätze“ sind Shen, der Geist, der dem göttlichen Aspekt des Menschen entspricht, mit Sitz im Herzen und Jing, die Essenz, oder Basis des Lebens, die auch der Erbenergie entspricht und in der Niere gespeichert wird.

Bei Stress kommt es aus Sicht der Integralen Orthopädie zu einer faszialen Ganzkörperanspannung mit gestörter Weiterleitung von Energie und Information im faszialen Grundsystem. Dies entspricht einem gestörten Meridianfluss und hat einen Energiestau im Bauch zur Folge. Gleichzeitig kommt es zu einer energetischen Unterversorgung der Nierenregion, die sich an einer Kälte über den Nieren zeigt und aus Sicht der TCM auch hauptverantwortlich ist für chronische Rückenschmerzen. Der Integrale Stresstest ( siehe Beckenverwringung) zeigt das bei Stress auch immer die vordere Halsregion energetisch unterversorgt ist und dadurch als „Störherd“ aktiviert wird. Mit den beiden Haupttechniken der FIT wird über eine Entspannung des Nabels das dort zusammen laufende Fasziensystem entspannt und dann die frei gesetzte Energie an Hals und Nierenregion weitergeleitet.

Die Akupunktur wurde Funden von Steinnadeln zufolge, bereits vor 5000 Jahren in China eingesetzt. Ausgehend von der örtlichen Behandlung schmerzhafter Regionen, fanden sich Punkte von denen aus eine heilende Wirkung auf entfernt liegende Körperteile oder Organe spürbar wurde. Umgekehrt zeigt sich bei Erkrankungen des entsprechenden Körperteiles eine Veränderung dieser Punkte in Form von Druckschmerzhaftigkeit oder Verquellungen.

Die Verbindung, der einem der zwölf chinesischen Organe zugeordneten Punkte, ergibt die so genannten Meridiane. Dies sind zwölf bzw. vierzehn über die Körperoberfläche ziehende Energiebahnen, die sich über, mit inneren Organen korrespondierende Bahnen zu Kreisen schließen. Die in diesen Bahnen kreisende Lebensenergie, das Qi,  soll die beiden polaren Grundkräfte Yin und Yang im Gleichgewicht halten. Mit dem körperinternen Qi eng verbunden ist das, den Körper umgebende, externe Qi, unsere Ausstrahlung oder Aura.  Störungen dieses komplizierten Zusammenspieles äußern sich zunächst in Befindungs- und Funktionsstörungen, später in Krankheit.

Durch Blockaden von Gelenken und Verspannungen von Muskeln und Faszien, aber auch durch körperliche Narben, seelische Traumata und  Überlastungen  kann der Fluss des Qi durch Bindegewebe, Organe und Meridiane, aber auch in unserem äußeren Körperenergiefeld, unserer sogenannten Aura,  unterbrochen werden mit entsprechenden Auswirkungen auch auf unsere Gesundheit und unsere Ausstrahlung. Die Regulationsfähigkeit zwischen Entspannungszustand (Yin), bzw. Parasympathikus und Leistungszustand (Yang), bzw. Sympathikus ist gestört.

Bei der orthopädischen Untersuchung zeigt sich als primäre Stressreaktion des Bewegungsapparates und Hinweis auf eine generalisierte Blockade des Qi Flusses eine Beckenverwringung.  Bei orthopädischen Krankheitsbildern entsprechen einem Überwiegen des Yin die chronischen, degenerativen Krankheiten und Zustände mit Muskelschwäche, Kribbeln, Taubheit und Kältegefühl. Einem erhöhten Yang-Zustand entsprechen die akuten, schmerzhaften Erkrankungen, meist verbunden mit Muskelverspannungen und Entzündungsreaktionen. Die freien Nervenendigungen im Bindegewebe melden einen Energiemangel oder -überschuss durch Schmerz.

Durch Anwendung der Integrationstechniken wird zunächst der freie Energiefluss wieder hergestellt, was sich an einer Entspannung des eng mit dem Meridiansystem gekoppelten Fasziensystems und einer Auflösung der Beckenverwringung zeigt. Im Anschluss daran werden die peripheren Blockaden des Qi im Gelenk- und Fasziensystem gesucht und behandelt.  Nach der manuellen Behandlung wird durch Nadeln bestimmter, mit dem Fasziensystem korrelierender Akupunkturpunkte der Energiefluss wieder ins Gleichgewicht gebracht. Der Körper entspannt sich, das Schmerzsignal verschwindet und die veränderte Ausstrahlung zeigt eine Wiederherstellung der körpereigenen Regulations- und damit Selbstheilungskräfte.

Untersuchungen des Anatomen Prof. Heine aus Herdecke zeigten 1995 das die meisten Akupunkturpunkte den Durchtrittsstellen kleiner Nervengefäßbündel im Fasziensystem entsprechen. Prof. Helene Langevin und Thomas Myers  sehen eine Verbindung von Meridianen und dem Fasziensystem. Langevin konnte sogar langfristige Veränderungen im Hinblick auf das genetische System und die Proteinsynthese sowie die Programmierung des Bewegungsmusters feststellen (siehe auch bei Schleip). Myers bezeichnet die längs über den Körper verlaufenden Muskel-Fszienverbindungen auch als myofasziale Meridiane. Myers betont auch die zentrale Bedeutung des Nabels im Faszienssystem als einzigen Punkt, in dem alle Faszienbahnen zusammenlaufen. Die Verknüpfung von Meridianen, Akupunkturpunkten und dem Fasziensystem mit seinen zahlreichen freien Nervenendigungen erleichtert die wissenschaftliche Erklärung der Wirkungsweise der Akupunktur und ist die Grundlage der Integralen Orthopädie und ihrer zentralen Technik der Nabelintegration .

Ein positiver Einfluss auf Verspannungen des Fasziensystemes lässt sich besonders durch „Verwirbelung“ der Nadeln auslösen. Die Wirkung von Akupunktur sowie faszialen Behandlungen kann auch dadurch erklärt werden, das durch die Stimulation von Wahrnehmungszellen der Zwischenzellsubstanz bestimmte flüssige Botenstoffe des Gehirns (Enkephaline) freigesetzt werden, welche die Wirkung schmerzfördernder Eiweiße im Körper und die Aktivität schmerzleitender Fasern dämpfen (Kovacs).

Diagnostik und Therapie erfolgen in der TCM auch im Bezug auf die Wandlungsphasen der fünf Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Zur TCM gehören weiterhin die Ernährungsberatung, sowie die Rezeptur von biologischen Heilmitteln, die überwiegend aus getrockneten Kräutern in Form von Tees zubereitet werden. Auch eine spezielle Massageform, die Tuina-Massage, sowie Anleitungen zur Körper- und Seelenpflege in Form des Qi Gong*, sind ein Teil der TCM, dessen Ziel die Harmonie von Körper, Geist und Seele ist.

Für die Stabilisierung des inneren und äußeren Gleichgewichtes und den Erhalt eines freien Qi Flusses werden unsere Patienten dazu bestimmten Entspannungsübungen angeleitet, die regelmäßig zuhause fortgesetzt werden müssen. In der Theorie löst die Haupttechnik die Nabelintegration dabei durch Entspannung des Fasziennetzes über seinen zentralen Verbindungspunkt am Nabel stressbedingte Stauungen der Energie im Bauch und leitet sie über die zweite Hand an energiebedürtige Zonen. Die Praxis bestätigt diese Theorie durch Auflösung einer Beckenverwringung, die in der Integralen Orthopädie als erste Reaktion des Bewegungsapparates auf Stress gesehen wird.